Gute Vorsätze für das kommende Jahr gehören zum Jahreswechsel wie Knallfrosch, Bleigießen und Heringssalat: Gesünder, ruhiger oder erfolgreicher soll es werden. 2021 ist inzwischen schon eine gute Woche alt, und wir können an dieser Stelle ganz sicher die These wagen, dass die ersten guten Vorsätze schon wieder gekippt wurden. Denn das ist das Problem an der Sache – in der meist entspannten Zeit um und nach Weihnachten ist es nicht schwer, sich etwas vorzunehmen. Hat uns der Alltag aber erstmal wieder, haben uns Freuden und Pflichten wieder in unseren gewohnten Rhythmus zurück geholt … naja, dann sind auch und gerade die allerbesten Pläne schnell vergessen.
Oft ist es aber gar nicht mal so schwer, seine Ziele zu erreichen – wenn es die richtigen sind. Hier ein paar Tipps:
Nicht übertreiben
Hinter großen Zielen mögen tolle Ideen stecken, nur ist die Umsetzung meist zum Scheitern verurteilt. Denn unser Alltag ist mit vielen Pflichten zugepflastert – da lassen sich extreme Veränderungswünsche nicht mal eben so einbauen. Experten raten deshalb dazu, ruhig große Wünsche zu haben, diese aber realistisch und in kleinen Schritten anzugehen. Wer endlich joggen gehen möchte, wird im Februar nicht gleich einen Marathon bestreiten können. Es muss auch nicht gleich eine Stunde am Tag sein, zweimal in der Woche für je 20 Minuten sind für den Einstieg völlig okay. So sinkt auch die Hemmschwelle, mit den guten Vorsätzen wirklich zu starten.
Konkrete Ziele setzen
Je schwammiger unsere Vorsätze, desto unwahrscheinlicher ist deren Gelingen. Wer also ein paar Kilo abnehmen möchte, sollte sich nicht vornehmen, im neuen Jahr irgendwie mal öfter ins Fitnessstudio zu gehen. Sondern: Montags nach dem Job gehe ich zum Spinning, donnerstags verabrede ich mich mit Kai oder Ulrike zum Laufen. Am besten trägt man die Termine in einen Kalender Liste ein. So hat man nicht nur Kontrolle darüber, ob man seine Vorsätze wirklich einhält -– auch Mogeln wird schwerer, weil man die Ziele Schwarz auf Weiß an der Wand hat.
Reden hilft
Sind die guten Vorsätze erst einmal gefasst, sollte man sie mit möglichst vielen Menschen teilen. Zum einen bekommt man so Rückhalt aus dem Freundes- und Verwandtenkreis, zum anderen fällt das Schummeln nicht so leicht. Experten raten sogar dazu, soziale Netzwerke zu nutzen, um sich anspornen zu lassen. Selbst, wenn dann der Schweinehund laut kläfft – die Hemmschwelle, vor versammelter Mannschaft zu versagen, ist oft noch größer.
Belohnen statt verbieten
Auch willensstarke Menschen werden manchmal schwach, und zwar meist in gewohnten Situationen. Sich selbst Verbote aufzulegen bringt daher meist nicht viel – wer nachmittags immer einen kleinen Snack zu sich nimmt, obwohl er ein paar Kilos loswerden möchte, sollte sich diesen nicht verbieten. Stattdessen wäre als Alternative eine Belohnung ratsam – wenn ich auf den Snack verzichte, gönne ich mir eine Viertelstunde Pause oder heute Abend den teureren Schinken beim Einkaufen.
Positiv formulieren
Ab morgen verzichte ich auf Pizza und Cola – das klingt nicht sehr motivierend. Deshalb sollten die Vorsätze positiv formuliert sein, z. B. „Ab übermorgen probiere ich ganz neue Rezepte aus!“
Hilfe vom Handy
Mittlerweile gibt es viele Apps, die uns beim Umsetzen guter Vorsätze unterstützen können. Der „Nichtraucher Coach“ zeigt, wie viel Geld man bereits gespart hat und wie sich die Gesundheit Tag für Tag verbessert. Wer zu viel Zeit mit seinem Smartphone verbringt, kann mit der App „Offtime“ Ruhezeiten definieren, und falls man besser wirtschaften möchte, hat man mit „Money Control“ alle Ein- und Ausgaben fest im Blick.
Dinge anders machen
Wer bewusst mit Routinen bricht, der macht es seinem Gehirn leichter, sich auf Veränderungen einzustellen und diese als positiv zu betrachten. Das können Kleinigkeiten sein, wie beispielsweise die Beine andersrum zu überschlagen, als man es gewohnt ist, einen neuen Weg zur Arbeit zu nehmen, einen neuen Supermarkt ausprobieren oder 15 Minuten früher als sonst aufzustehen. Positiver Nebeneffekt: Der Alltag erscheint plötzlich wesentlich abwechslungsreicher.