Sodbrennen ist eigentlich keine Krankheit, sondern ein Symptom – allerdings kein seltenes. Es zählt zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und entsteht immer dann, wenn Magensäure durch den Magenmund zurück in die Speiseröhre steigt. Dieser Rückfluss, auch Reflux genannt, greift dort die empfindliche Schleimhaut an und verursacht Schmerzen.
Wie kommt es zum Sodbrennen?
Zwischen Speiseröhre und Magen sorgt ein Schließmuskel dafür, dass das Essen zwar von oben nach unten durchrutscht, aber nicht wieder zurückfließen kann. Wenn dieses Ventil nicht richtig schließt, kann der saure Mageninhalt in die empfindliche Speiseröhre gelangen und die schmerzhaften Symptome verursachen. Dieser Muskel kann, wie andere Muskeln auch, im Laufe des Lebens verschleißen, seine Funktion nicht mehr so recht erfüllen und so zum Reflex führen.
Aber nicht nur Verschleiß, zum Beispiel auch Übergewicht und Schwangerschaft begünstigen den Rückfluss – dann nämlich, wenn die Enge im Bauchraum den Mageninhalt wieder nach oben zurückdrückt. In der Schwangerschaft kommen außerdem hormonelle Veränderungen hinzu, die den Schließmuskel der Speiseröhre erschlaffen lassen können und so den Rückfluss der Magensäure begünstigen.
Und wie so oft spielt auch hier die Ernährung eine wichtige Rolle:
Eilige Mahlzeiten zwischen Tür und Angel, zu viel Alkohol und Nikotin und auch fette, stark gewürzte oder gebratene Speisen sind Auslöser von Sodbrennen. Sehr süße wie auch saure Lebensmittel können die Produktion der Magensäure ankurbeln und sind deshalb für empfindliche Menschen nicht ratsam. Der übermäßige (und im Einzelfall gar nicht unbedingt sehr hohe) Genuss von Fruchtsäften, Softdrinks, Kaffee oder Schwarztee kann ebenfalls Ursache für einen Reflux sein.
Und nicht zuletzt,
kann auch Stress Sodbrennen auslösen, weil sich der Magen verkrampfen und dadurch die Produktion von Magensäure ansteigen kann. Außerdem erschlafft in Stresssituationen gern mal der Schließmuskel, sodass das Aufsteigen von Säure in die Speiseröhre erleichtert wird.
Darüber hinaus gibt es organische Ursachen von Muskelschwäche über Reizmagen bis zu anatomischen Störungen. Häufigster organischer Auslöser ist der Zwerchfellbruch: Der Übergang von der Speiseröhre zum Magen verläuft durchs Zwerchfell. Wenn die Durchtrittsstelle erweitert ist, spricht man von einem Bruch. Ein Zwerchfellbruch entsteht zum Beispiel durch Übergewicht und kann dazu führen, dass die Cardia sich öffnet und Mageninhalt nach oben fließt.
Die gute Nachricht ist:
Oft lassen sich die Beschwerden schon durch ein paar Änderungen des eigenen Verhaltens oder durch einfache Hausmittel lindern. Da sind zum Beispiel:
Kaugummi: Durch intensives Kauen von Kaugummi wird die Speichelbildung angeregt und die Speiseröhre so von aggressiver Säure befreit.
Trinken: Ein Glas lauwarmes Wasser ohne Kohlensäure oder Kräutertee (Fenchel,- Kümmel- oder Kamillentee) nach dem Essen spült die Magensäure herunter. Außerdem wird der Magensaft verdünnt.
Kartoffeln und Kartoffelsaft: In akuten Fällen hilft ein Stück gekochte Kartoffel oder Presssaft aus Kartoffeln. Der Saft bindet überschüssige Magensäure und lindert das Sodbrennen
Haferflocken: Einige Esslöffel des Getreides nehmen die überschüssige Säure auf.
Bananen sind reich an Schleimstoffen und können eine zarte Schutzschicht gegen die Säure bilden. Bei Bedarf eine Banane in kleinen Bissen essen und gut kauen.
Heilerde: Dabei handelt es sich um ein mineralhaltiges Pulver, das ebenfalls überschüssige Magensäure bindet. Rühren Sie einfach ein bis zwei Teelöffel Heilerde in ein Glas Wasser ohne Kohlensäure ein und trinken Sie es. Heilerde erhalten Sie in der Apotheke oder Drogerie.
Backpulver: Eine ähnliche Wirkung wie Heilerde hat Backpulver bzw. Natron. Natriumhydrogencarbonat neutralisiert den Magensaft. Einfach einen Teelöffel Backpulver in einem Glas mit stillem Wasser auflösen und in kleinen Schlucken trinken. Dieses Hausmittel sollte allerdings nicht zu oft verwendet werden. Und am besten fragt man ohnehin beim Arzt oder Apotheker nach – denn Sodbrennen kann unter Umständen auch Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein, die medizinisch therapiert werden muss. Wenn also ein Reflux permanent, regelmäßig oder intensiv auftaucht, dann sollte die Selbsttherapie enden und ein Besuch beim Arzt oder Apotheker erfolgen.